Berufsbild Heiler

Geistheiler/innen oder auch spiritueller Heiler/innen
(nachfolgend „Heiler“ genannt)

Auszüge und Überarbeitung einer Abhandlung von V. Gerasch (DGH e.V.)

1. Die Selbstheilungskräfte des Patienten zu aktivieren und die Begleitung des Patienten auf dessen Heilungs- und Genesungsweg, ist die vordringliche Aufgabe und Ziel des Heilers.
2. Geistiges Heilen ist ein ganzheitlicher Heilungsweg.
3. Der Heiler sieht den Menschen in seiner physischen, psychischen und mentalen Ganzheit und Komplexität.
Ein Heiler stellt keinerlei Diagnosen, da dies für den Heilungsprozess nicht notwendig noch förderlich ist.
Ein Heiler vermeidet alles, was beim Patienten auch nur den Eindruck erwecken könnte, es handele sich um heilkundlichen Beistand im Sinne des deutschen Gesetzes.
4. Geistiges Heilen basiert auf einer spirituellen, ethischen/moralischen Lebenseinstellung.
5. Der Heiler versteht die universelle Energie als Quelle der Heilkraft und nicht sich selbst.
6. Heiler sind lediglich eine Art Vermittlungsperson, ein Transformator, ein Überträger von Energien und Informationen. Heiler sind im Grunde Impulsgeber, damit im Patient ein ganzheitlicher Heilungsprozess beginnen kann, an dem dieser selbst vorrangig aktiv beteiligt ist.
Das Vorgehen des Heilers beim Anwenden seiner Methode ist in ihrem Wesen und ihrer Ausführung stets dieselbe, unabhängig davon, mit welchem Problem oder mit welchen Symptomen der Patient/Klient zum Heiler kommt.
Ein Heiler kommt völlig ohne medizinische Kenntnisse aus, eben weil er seine Heilarbeit als das Übertragen von Energien aus der geistigen Welt versteht.
Für die zielgerichtete Zusammenarbeit mit Ärzten oder die wirkungsvolle Unterstützung/ Beratung von Patienten/Klienten kann eine medizinische (Weiter-)Bildung durchaus vorteilhaft sein, wird aber nie zu einer Voraussetzung für geistig-spirituelles Heilen.
7. Geistiges Heilen ist Prozess und Ergebnis im Sinn eigener Bewusstwerdung – beim Heiler selbst, wie beim Patienten.
Der Heiler geht davon aus, dass jedes Wesen, jeder Mensch, an diesen universalen, göttlichen Heilstrom angeschlossen ist und hilft dem Patienten bei der Bewusstwerdung und Nutzbarmachung für sich selbst, geht also davon aus, dass der Patient sich selbst heilt – mit der Hilfe der geistigen Welt.
Der Heiler braucht für die Geistheilung weder Geräte, noch andere materielle Hilfsmittel. Das einzige „Instrument“ ist der Körper des Heilers, ausgelöst und gesteuert durch die Seele (den Geist) des Heilers und die Geistige Welt.
8. Der Heiler verspricht weder Heilung noch Linderung, verspricht keine Ab- oder Auflösung von Problemen, Krankheiten oder Symptomen des Patienten, da er dies als Mensch gar nicht leisten kann, ist doch die „Entscheidung“ hierüber der Geistigen Welt und der Seele des jeweiligen Patienten überlassen.
Heiler sind sich der Tatsache bewusst, dass sich Heilung nicht immer auf der körperlichen Ebene zeigt, dass also nicht immer Genesung im landläufigen Sinne geschieht. Ein Heiler weiß um die Energetik und die Bewusstseinszustände im menschlichen Sterbeprozess, er ist ein kompetenter Begleiter von Sterbenden und von Trauernden.
9. Der Heiler weist den Patienten/Klienten vor Beginn der Behandlung darauf hin, dass seine Tätigkeit kein Ersatz ist für die Tätigkeit von Ärzten, Heilpraktikern und Therapeuten. Ein Heiler fordert den Patienten/Klienten auf, dessen Befinden medizinisch-diagnostisch abklären zu lassen und alle für die Genesung dienlichen Möglichkeiten der Behandlung in Erwägung zu ziehen und nach eigenverantwortlicher, freier Entscheidung zu nutzen.
10. Der Heiler ist offen für den Austausch und die Zusammenarbeit mit Vertretern aller Heilberufe, wie Ärzten, Heilpraktikern, Therapeuten und HeilerkollegInnen. Heiler verstehen ihre Tätigkeit im Sinne der Ganzheitlichkeit als komplementär, also ergänzend zu anderen Heilmethoden und nicht als alternativ im Sinne von „entweder-oder“.
11. Der Heiler respektiert die allgemeingültigen Menschenrechte, insbesondere die Eigenautorität und Selbstverantwortung des Patienten/Klienten. Der Heiler holt deshalb stets die Einwilligung des Patienten/Klienten ein, um mit ihm arbeiten zu können. Er wird nur dann heilerisch tätig, wenn er darum gebeten wird und drängt Heilung nicht auf.
12. Ein Heiler geht den Weg der Achtung und der Toleranz. Er besitzt neben medialen, heilerischen Fähigkeiten gesunden Menschenverstand. Ein Heiler arbeitet ohne Fanatismus, Sendungsbewusstsein, Helfersyndrom oder Missionseifer. Weder fordert er von Mitmenschen einen spirituellen Lebensweg, noch die Mitgliedschaft / Zugehörigkeit zu Religionsgemeinschaften, Kirchen, Sekten oder Glaubensbekenntnisse jedweder Art.
Ein Heiler ist weder von Geistwesen, Symbolen oder spirituellen Lehrmeistern abhängig noch von Religions- und Glaubensgemeinschaften jedweder Art.
Ein Heiler wendet keine suggestiven, hypnotischen oder sonst wie psychisch-manipulierende Praktiken an. Ein Heiler setzt weder Symbole noch Rituale oder ähnliches ein, um Menschen an sich zu binden oder sie zu kontrollieren.
13. Heiler streben durch fortgesetztes Lernen, durch kontinuierliche Schulung und Training danach, sich selbst weiter zu entwickeln.
Zwar hat jeder Mensch die Gabe, Heilenergie zu empfangen und auszusenden, doch je mehr ein Heiler über die universellen Zusammenhänge weiß und sich dieser Zusammenhänge bewusst wird, seine Fähigkeiten und Gaben trainiert und weiterentwickelt, umso mehr entwickelt er die Fähigkeit der Zusammenarbeit mit der Geistigen Welt – nicht zuletzt zum Wohle von Hilfesuchenden. Heilarbeit als eine Form der Äußerung von Medialität ist Seelenarbeit und nur möglich über die Wege der Selbsterkenntnis, der Bewusstseinsentwicklung, des Mitgefühls und der Achtung der göttlichen Schöpfung in ihrer Komplexität.
14. Ein Heiler setzt sich kritisch mit sich selbst auseinander und lässt Kritik an sich zu, um sich selbst zu prüfen, inwieweit er die spirituellen Lehren, die er erlernt hat und weitergeben will, in sein eigenes Leben integriert hat und diese lebt.
Heiler streben fortwährende innere Entwicklung an und vereinbaren ihr Handeln mit ihrem Gewissen und ihrem Verantwortungsbewusstsein als Mensch und energetische Wesen.
Heiler achten die Gesetze der bürgerlich-demokratischen Gesellschaft.
Ein Heiler (in Deutschland) respektiert daher auch die gewerbliche Anmeldepflicht vor Aufnahme seiner Tätigkeit.
15. Heiler arbeiten auf bescheidener Honorarbasis, Spendenbasis oder ohne Honorar aufgrund eigener Entscheidung.
16. Fantasiepreise, Heilungsversprechen, Angeberei mit Titeln, Versuche, Abhängigkeit zu erzeugen oder Angst zu machen, Nichtachtung anderer Menschen in jeglichen Heilberufe usw. sind zu unlauterem Verhalten zu zählen und stellen die menschliche Seriosität des Heilers in Frage.