Meine erste Erinnerung… (mal wieder etwas länger, aber hat Spaß gemacht zu schreiben)

Meine erste Erinnerung…

an eine mich betreffende Aussage, die auf Ungewöhnliches schließen lässt, ist eine Warnung einer alten Dame, die ich fast täglich in ihrer Fensterbank lehnend, im Geiste noch immer vor mir sehe.
Sie wohnte schräg gegenüber der Schlachterei , in der ich regelmäßig aushalf bestellte Wurstwaren auszutragen, zum Wochenende mit dem Chef in umliegende Dörfer auszufahren, im Schlachthaus half, oder alle möglichen Botengänge machte.
Meine Mutter blieb oft bei der Dame stehen, sah zu dem Fenster hinauf und unterhielt sich mit ihr. Ich stand dann meistens daneben mit Einkäufen in der Hand und hörte zu.
Die Erinnerung an diese Unterhaltungen ruft in mir zurück, dass ich irgendwann nicht mehr auf die Worte achtete, welche die alte Dame aussprach, sondern mich intensiv auf ihr Gesicht konzentrierte. Die Augen, die Mimik, die Bewegungen der Augenbrauen, selbst die der Nasenflügel sagten meistens etwas völlig anderes, als die Worte, die sie sagte. So gewöhnte ich mir an, das Gesicht dieser Frau sehr genau zu beobachten, bis sie eines Tages zu meiner Mutter sagte; „ Pass auf mein Mädchen, dein Junge hat den ´bösen Blick´ ! „ — Ich hörte es, fand die Äußerung sehr merkwürdig und äußerte mich aber dann nicht dazu.
Einige Jahre später, ich war inzwischen ungefähr 15 oder 16 Jahre alt, brachte meine Mutter den Vorfall einfach aus so heiterem Himmel zur Sprache, sie fragte mich, ob ich mich an die alte Dame erinnern konnte, ob ich damals gehört hatte, was sie über mich gesagt hatte. Ich hatte es mitbekommen und sagte es ihr. Soweit ich mich erinnern kann, kam daraufhin zum ersten mal von ihr ihre Kartenleger-Fähigkeiten zu Sprache. Sie erzählte mir von jener alten Dame, die ihr als junges Mädchen das Kartenlegen beigebracht hatte. Die Dame hätte ihr gerne, nach ihren Worten noch mehr „gegeben“, aber meine Mutter war ihrer Meinung nach zu jung für weitergehendes Wissen.
Etwas, was ich damals nie richtig begreifen konnte, — nach betrachtet besehen es wohl aber doch seine Berechtigung hatte. Meine Mutter hatte, nach ihren Worten, auch bald darauf mit dem Kartenlegen begonnen. Da aber die vorausgesagten Ereignisse, ob guter oder schlechter Natur, auch alle prompt eintrafen, bekam sie es sehr bald mit der Angst zu tun auch mit solchen Dingen wie dem Tod in Berührung zu kommen.
Nach nicht allzu langer Zeit hörte sie aber auf Karten zu legen, und legte dieses Talent zur Ruhe.
Aus dieser Sicht betrachtet hatte die alte Dame recht mit dem mangelndem Alter meiner Mutter, es gehört entweder ein gewisses Alter und die nötige innere Reife, oder ein schon sehr frühes und natürliches Umgehen mit solchen Kräften und Wissen dazu, um die Kraft und den nötigen inneren Abstand zu solch spirituellen Ereignissen aufzubringen und sie für sich richtig einzuordnen.
Auf der familiären Seite meines Vaters gibt es laut seiner Auskunft keine Hexen, Kräuterweiber oder ähnliche Talente zu finden. Merkwürdig sind nur die Geschichten in seiner Familie über den einen Onkel von mir, der ein absoluter Einzelgänger war, sich soweit nur irgend möglich in der freien Natur, dem Wald oder mit Tieren aufhielt und beschäftigte. Aus noch weiter zurückliegenden Generationen erzählte mir eine meiner Tanten von einer Urgroßmutter, über die man `nicht redet´.
Ich nehme es erst einmal so hin, eventuell finden sich doch noch Informationen aus der Richtung.
Die ersten Erinnerungen im Zusammenhang mit meinem Talent des Handauflegens, bringe ich mit einer späteren Ausbildung in Massage in Verbindung. Während der Massagepausen, in denen ich meine Hände aber auf dem Körper des zu Massierenden liegen ließ, wusste ich einfach, wo es noch Schmerzen im Körper gab, meistens auch was genau wehtat und auch welcher Art die Schmerzen waren. Später, als ich meine Massagekenntnisse an Familie, Freunden und Bekannten ausführte, trat dieses Phänomen immer wieder auf. Ich wusste einfach, wo im Körper Probleme waren, selbst wenn es am Bein, Fuß, Hand, Rücken oder Magen war und meine Hände sich ganz woanders befanden.
Ich fand es einfach lustig die Menschen zu fragen, z.B. was denn mit ihrem Magen wäre, oder ob ihr Bein schmerzt u.s.w. — Nur weitergehende Gedanken darüber machte ich mir nicht, wollte es auch zu der Zeit noch nicht.
Das heißt, ich hatte schon einen leisen Verdacht, aber das es in Richtung Heilen gehen würde, hätte ich nie für möglich gehalten.
Ich erinnere mich noch sehr gut an das Bedürfnis aus jener Zeit manche Menschen einfach berühren zu wollen, aus welchem Grunde aber war mir noch nicht klar geworden. Ich stand oft neben Menschen beiderlei Geschlechts z. B. im Gespräch oder aus reinem Zufall in einer Warteschlange, oder einer Menschenmenge und hatte deutlich das Gefühl eine bestimmte Person einfach berühren zu müssen, — natürlich habe ich es nicht getan, aber genau das ließ mich immer mit einem unzufriedenen Gefühl zurück. Ich versuchte dieses Gefühl mit Macht zu unterdrücken und zu ignorieren, zweifelte an meinem Verstand und wollte nicht als Freak dastehen. Eine Zeit lang habe ich das Massieren auch nicht mehr angeboten und ausgeführt. Einfach dieses beängstigende Gefühl unterdrücken und sich nicht mehr damit auseinandersetzen zu müssen, dieses innere Drängen zu verdrängen. Irgendwie kommen mir da Parallelen zu meiner Mutter in den Sinn, fehlende Reife, innere Kraft, Verantwortungsbewusstsein, wie hatte ich doch vorher gesagt;.. frühes und natürliches Umgehen mit solchen Kräften und Wissen, nötiger Abstand und richtiges Einordnen, .. ja, wie einfach ist es doch über Andere zu richten !
In den folgenden Jahren zeigte sich mein Talent natürlich immer wieder, nur um wieder und wieder verdrängt und unterdrückt zu werden. Ich konnte natürlich den Versuchungen, junge hübsche Damen zu massieren, nie richtig widerstehen, dass sich dabei das Erkennen von körperlichen Problemen sofort einstellte, war einfach ein Ding mit dem ich zu leben hatte.
Erst nachdem ich geheiratet hatte und Familienvater wurde, kam ich innerlich mehr zur Ruhe und fing an über solche Dinge wie Übersinnliches, Ungewöhnliches und Unerklärliches nachzudenken. Zukunftsromane, Mythen und Hexengeschichten hatten schon immer zu meinen Lieblingslesestoffen gehört. Bei einigen Romanen hatte ich aber oft das absolute und dringende Gefühl, das sich einige Inhalte dabei einfach richtig und wichtig anfühlten. Inhalte, die sich oft mit Spontan-Heilungen, Wort- oder Berührungsheilen befassten, waren für mich einfach oft mehr als nur Erzählungen, sie fühlten sich so an, als wären sie tatsächlich geschehen.
Spinnerei und Wunschdenken, so wiegelt man es dann natürlich schnell ab und belastet sich nicht weiter damit.
Die erste wirkliche Berührung mit den Heilkräften, mit dem Talent zu Heilen, oder wie auch immer man es bezeichnen möchte, hatte ich bei einem Besuch bei meinen Eltern. Meine Frau, Tochter und ich wohnten damals schon ein paar Jahre in Hannover, meine Eltern in Schöningen. Im Abstand von einigen Monaten, wenn es möglich war, besuchten wir Freunde und wie gesagt meine Eltern in meiner alten Heimatstadt. Meine Mutter klagte bei einem Besuch über unerträgliche Kopfschmerzen, die ihr Nachts den Schlaf unmöglich machten, und tagsüber nur mit Medikamenten erträglich waren. Der Hausarzt hatte eine Kopfrose diagnostiziert, ihr aber keine schnelle Heilung in Aussicht gestellt.
Als sie mit mir darüber sprach hatte sich bei mir schon das gesprochene Wort in den Hintergrund zurückgezogen und das besondere Sehen aktiviert. Ich sah die Schmerzen als roten Ring um ihren Hals und wusste, ich musste meine linke Hand in ihr Genick legen.
Ich setzte mich rechts neben sie, legte ihr wortlos meine linke Hand in das Genick und empfand sofort nadelartige stechende Schmerzen in meiner Hand. Das, was ich unter dem Schmerz fühlte war einfach nur mit dem Wort falsch zu beschreiben. Meine direkte Reaktion darauf war, das falsch dort zu entfernen, zu ziehen — um es dort wegzubekommen. Meine Mutter ahnte wohl, was ich da tat und hielt wortlos still.
Ich nehme an, jeder hat schon einmal versucht ein Objekt mit Gedankenkraft zu bewegen, anzuheben oder wegzuschieben, diese gedankliche Bemühung des Anhebens ist vergleichbar mit dem Gefühl, das ich hatte, als ich das damals versuchte. Es war nur leider kein Versuch, meine Mutter rief mich am folgenden Tag an und erzählte mir freudestrahlend, sie hätte die letzte Nacht das erste Mal seit ca. 5 Wochen ohne Schmerzen durchschlafen können, .. etwas, was ich durch meine Nacht, die ich erlebt hatte, schon geahnt hatte, — das Ziehen war wirklich ein ziehendes Entfernen gewesen, ich hatte den Schmerz genommen und musste in den folgenden 3 Tagen mit den Auswirkungen fertig werden, ich bekam nicht die Rose, fühlte mich aber matt und zerschlagen begleitet von Kopfschmerzen. Ein oder zwei Wochen später nahm ich meinen Mut zusammen und sprach meinen Hausarzt darauf an, ob er sich das vorstellen könne, das so etwas möglich wäre, und erzählte ihm in Kurzform von dem Schmerzfinden, dem besonderen Sehen und der Hilfe, die ich meiner Mutter gegeben hatte. Für ihn war es eine absolut normale Sache, nichts Besonderes also und ich sollte mich doch mit seiner Frau einer Heilpraktikerin unterhalten, und wenn ich das Talent weiter ausüben wolle, mich auch beim Gesundheitsamt erkundigen unter welchen Voraussetzungen es für mich möglich wäre das zu tun. Er hatte damals schon vorausgesehen, was ich erst ca. 2 Jahre später tun würde.
Ein Arzt, der zu dieser Zeit in der Praxis sein praktisches Jahr der Ausbildung zum zugelassenen Arzt absolvierte, bekam dadurch Kenntnis davon. Später als dieser Arzt in seiner Privatpraxis meinen Rücken mit Akupunktur und Physiotherapie behandelte, ließ er sich, seine Frau und eine der Physiotherapeutinnen von mir helfen. Es stellte sich dort heraus, dass ich recht schnelle und genaue Einschätzungen sowohl im geistigen Bereich wie auch in körperlicher Hinsicht geben konnte. Bei einer seiner Patientinnen holte der Arzt mich, mit ihrem Einverständnis, zu einer Untersuchung dazu und wir fanden gemeinsam einen Weg, ihr zu helfen.
Bei dieser und weiteren darauf folgenden Untersuchungen stellte sich heraus, dass ich in der Lage bin tieferliegende verdeckte Probleme aufzufinden, die im energetischen/ganzheitlichen Sinn aber letztendlich in der Betrachtung zur Folge hat, dass die Gesamtproblematik freigesetzt und behandelt werden kann.
Ich habe bei diesen gemeinsamen Behandlungen mit dem Arzt gelernt, meine Talente zu steuern, zu dosieren und mich selber vor dem Nehmen zu schützen.
Gerade der Selbstschutz ist enorm wichtig um nicht selbst immer wieder in die Rolle des Leidens gedrängt zu werden.
Einige der Menschen, die mich aufsuchten und mich um Hilfe baten hatten oft die drängende Frage, ob ich selber nicht mit ihren Problemen behaftet werde, wenn ich ihnen helfe. Es ist wohl so, dass Fälle bekannt geworden sind in denen Helfende zu Leidenden wurden. Hauptsächlich von Frauen wird mir diese Frage gestellt, es scheinen wohl dort eigene Erfahrungen als Mütter oder Pflegende durchzuschwingen.
Bisher habe ich aber immer diese Befürchtungen ausräumen können, um keine Ängste oder innere Verkrampfungen bei den Menschen aufkommen zu lassen.
Es ist für mich und meine Art des Helfen unerlässlich, das bei den Suchenden eine Entspannung eintritt.
Bei einem Menschen, der mich das erste Mal aufsucht ist für mich das Gespräch einfach durch nichts zu ersetzen. Erkenne ich im Gespräch bei meinem Gegenüber Probleme, sich zu öffnen, erzähle ich erst einfach von mir, meinem Leben oder einfach Erfahrungen vom Handauflegen, z.B. wie ich Probleme erkenne oder was ich da eigentlich tue. Dies ist meistens der Schlüssel zu einem offenen Gespräch, für mich ist es wie vorher schon gesagt, nicht so wichtig was genau gesagt wird, es ist das wie es mit allen schon beschriebenen Begleiterscheinungen bei mir ankommt. Die Stimmfarbe, die Mimik und Gestik und die verbalen Informationen zusammen erzeugen in mir ein Gefühl für den Menschen. Unter idealen Bedingungen sehe ich manchmal Hinweise, so das ich oft schon in dem Gespräch von mir aus intuitiv gezielt Fragen zu den körperlichen Problemen stellen kann, ehe sie überhaupt angesprochen werden.
Es ist für mich absolut notwendig vorher das Einverständnis desjenigen einzuholen, meine Hand auflegen zu dürfen.
Meistens behandele ich die Patienten im Liegen, um die größtmögliche Entspannung während der Heilsitzung zu erreichen. Sollte ich nach dem Vorgespräch noch nicht das Gefühl haben sofort mit der energetischen Arbeit beginnen zu können, führe ich meine linke Hand wenige Zentimeter über den Körper des Liegenden und erfahre dann im sogenannten „Scanning“ weitere direkte Informationen über die einzelnen Körperbereiche.
In einigen Fällen behandele ich die Menschen während sie sitzen. Ich bitte dann nur darum, das sie sich gerade hinsetzen, beide Füße auf den Boden stellen und weder Arme noch Beine kreuzen mögen. Ich benutze grundsätzlich nur die linke Hand um den ersten Kontakt herzustellen. Das Gespräch, das innere Gefühlsbild und die gesamte Atmosphäre haben meine Konzentration gesteigert, so das schon bei der Annäherung der Hand eine Art Spannung zu spüren ist. Das Auflegen versuche ich so vorsichtig wie möglich zu tun, da jeder Mensch völlig unterschiedlich reagiert. Manche zucken zusammen und erzählen, das sie eine Art elektrische Spannung bis in die Füße verspüren, die sich aber sofort wieder abbaut, manche merken erst nichts, aber nach kurzer Zeit ein Kribbeln bis in die Finger- und oder Fußspitzen. Nach dem erfolgten Auflegen der Hand, versuche ich als erstes die Aufregung, die in mir herrscht herunterzufahren, dabei erfährt die berührte Person auch eine schnell erkennbare Beruhigung und Entspannung, wie mir immer wieder berichtet wird. Es breiten sich auch meistens nach kurzer Zeit Wärmegefühle und Wohlgefühl im Körper aus. Da ich deutlich eine Veränderungen in der Körperenergie spüre, frage ich meist sofort, ob es sich um ein angenehmes Gefühl, oder eine Belastung oder unangenehmes Gefühl handelt, das gespürt wird. Je wohler und entspannter das Befinden ist, desto leichter ist es den Energiewegen im Körper zu folgen. Fast immer wurden bei dem Eingangsgespräch die Probleme angesprochen, die der Grund der Sitzung sind, mir fallen jedoch häufig weitere Beschwerden im Körper auf, Beschwerden ist hier nicht der treffende Ausdruck, ..Ich spüre eine Stelle im Körper, die sich nicht richtig, also falsch anfühlt. In versuche die Gesamtlänge des Körper bis zu den Füßen zu erfassen, sobald ich sie erreicht habe wird mir häufig von Kribbeln, oder Wärmegefühl in den Füßen berichtet. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es so wesentlich problemloser geschieht. Beim Aufsteigen, oder zurückziehen stellen sich die Problemstellen des Körpers auf zweierlei Arten für mich dar, entweder habe ich kurze stichartige Empfindungen in meinem eigenen Körper, auf die ich achten muss, — oder in meiner linken Hand sind kurze schmerzhafte Hitze- oder Kältereize beim Durchlaufen der Körperlänge zu spüren. Nun kündige ich an, den Körperkontakt gleich zu lösen, um ein Erschrecken zu vermeiden. Nach dem Lösen des Kontaktes spreche ich alle von mir empfundenen Auffälligkeiten mit dem Suchenden durch, um herauszufinden, ob ich alles richtig gedeutet habe. Nicht immer liege ich völlig richtig, aber meine wachsende Erfahrung hilft mir, doch fast immer sehr nahe an den Problemen zu liegen.
Erst wenn Übereinstimmung herrscht wird die Sitzung fortgesetzt, ich erkläre wie ich mir vorstelle was ich nun tun werde. Ich lege die linke Hand wieder auf, durch Konzentration suche ich wieder die Stellen im Körper auf, die mir als falsch aufgefallen waren und die gemeinsam abgesprochen worden waren. Sobald sich das Falschgefühl wieder eingestellt hat, lege ich so etwas wie eine geistige Hand auf diese Stelle und drehe in eine Richtung in die sich das Falschgefühl in ein richtigeres dreht. Diesen Vorgang beende ich in dem Augenblick, in dem ich das dringende Gefühl habe es reicht.
Waren noch mehrere auffällige Stellen im Körper, so suche ich sie nacheinander auf und verfahre genau so wie eben beschrieben. Bei mehreren Einzelproblemen versuche ich so sacht wie nur möglich einzugreifen, oft auch nicht alles auf einmal anzurühren. Es hat sich bei späteren Sitzung schon des öfteren herausgestellt, das bei mehreren Problemen sich schon eine wesentliche Besserung, auch bei den nicht berührten Stellen, zeigt.
Oft werde ich gefragt, ob ich heile. – Ich selber bin nicht der Meinung, dass ich die Heilung als solches durchführe. Für mich stellt es sich so dar, dass ich einen Körper, den ich auf diese Art berühre, unterstütze, ihm Erleichterung verschaffe, mich sogar manchmal zwischen den Menschen und den Schmerz stelle, einfach dem Körper eine Chance gebe, Luft zu holen und seine eigenen Selbstheilungsmöglichkeiten zu aktivieren.
Das war die linke Hand.

Die Rechte ist ein ganz anderes Glied in diese Kette des Helfens. Ich setze sie so weit als möglich sparsamer ein, zum Beispiel wenn ein dringendes Gefühl der Notwendigkeit sich einstellt und es für mein Empfinden sinnvoll macht.
Setze ich die rechte Hand ein, so schließt sich für mich eine Art Kreis und ich binde den Menschen, dem ich gerade helfen möchte, direkt in meinen `Biokreis`, mein eigenes Kraft- oder Energiefeld, ein.
Der Vorgang des Heilens an sich ist für mich nur auf Grund der Liebe zu den Menschen möglich. Wer mich kennengelernt hat, ist meist von meiner Grundfröhlichkeit überrascht. Ich bin ein emotionaler Mensch, reagiere fast immer fröhlich und gelassen auf meine Umwelt, schaffe angeblich schnell Vertrauen und hinterlasse meist ein Gefühl des Lächelns in den Menschen, die mit mir umgehen. So sollte meiner Meinung nach der Umgang miteinander auch sein, ein Lächeln, das den Schlüssel zum Herzen bereithält, Sensibilität und Liebe für den Nächsten.
Eine Frage, die beim DGH-Treffen am 5.-6.05.2001 auftauchte und mich verblüffte, war;.. welche Gedanken und Gefühle ein Heiler während des Heilens mit dem Patienten hat.
Keine Erklärung dazu, sondern einfach nur die Frage ………….
Der bin ich nachgegangen, ich hatte die Gelegenheit mich mit 3 verschiedenen Problemen innerhalb von ca. 2 Std. beschäftigen zu können. Eine MS-Patientin in noch relativ stabilem Zustand, ihren Mann, der ein starkes Rückenproblem hat und eine Freundin der Familie mit schwerer Schuppenflechte. Auf dem Weg zu diesen Sitzungen hatte ich mir fest vorgenommen mich selbst zu beobachten. Festgestellt habe ich, wenn das Gespräch mit dem Suchenden beginnt, verliere ich jede Art von gleichzeitiger Eigenkontrolle, oder Beobachtung. Es ist mir in dem Augenblick nicht möglich mich selbst, meine Gedanken und Gefühle zu katalogisieren oder sie auch einfach nur zu beobachten. Meine gesamte Konzentration gilt selbst schon in dem Moment des Einführungsgesprächs meinem Gegenüber.
Aber, sofort nach einer Sitzung die Gefühle und Gedanken und Emotionen ins Gedächtnis zurückzurufen ist kein Problem. – Es war eine sehr interessante und lehrreiche Erfahrung.

Zum Abschluss nun noch die Frage, wie entwickele ich mich als Heiler weiter ?
In den zahlreichen Büchern, die sich mit Heilen beschäftigen, auf den Zahlreichen Seiten im Internet zu diesem Thema, wird nirgends ein Leitfaden für den Heiler angeboten.
In den Foren und Gesprächen anderer Heiler merkt man auch dort, wie unsicher dieses Thema gehandhabt wird.
Natürlich ist es wichtig an sich selbst zu arbeiten, ein immerwährendes spirituelles Wachstum anzustreben, meditativen Fortschritt zu suchen und sich selbst immer kritisch gegenüber zu stehen und zu hinterfragen. Nur ist nicht jeder in der Lage von sich aus diese Wege auf Anhieb zu finden, ohne größere Umwege und Zeitverluste den richtigen Pfad einzuschlagen.
Hier bei uns in Deutschland gibt es nur wenige seriöse Möglichkeiten hierbei Hilfe zu finden.
Mir persönlich fällt dazu nur ein spiritueller Offener Kreis nach englischem Vorbild ein. Ein Kreis Interessierter, der von erfahrenen Heilern behutsam geleitet wird, in dem z. B. drängende Fragen angesprochen werden können. Wo bewährte Lösungen angeboten, oder in dem gemeinsam Lösungen erarbeitet werden, Altbewährtes weitergegeben wird, Wege zu sich selbst aufgezeigt werden, oder einfach Unterstützung angeboten wird. Es gibt solches seit Hunderten von Jahren in England und anderen Ländern. Dort kann zum Beispiel das eigene Talent genauer bestimmt werden, die Entwicklungsmöglichkeiten speziell hierzu erarbeitet und benannt werden.